Bestimmung der Spurenelementgehalte interplanetarer Staubteilchen mit der Heidelberger Protonen
Mikrosonde
Interplanetare Staubteilchen (IDPs), die in der Stratosphäre gesammelt werden, sind
kleine, extraterrestrische Teilchen (10--20 µm) mit mikro- und
submikrometer großen Mineralkörnern. Bezogen auf solare
Häufigkeiten sind verschiedene volatile Spurenelemente in IDPs stark angereichert.
Zwei mögliche Erklärungen für diese Anreicherungen werden zurzeit
diskutiert: - IDPs repräsentieren eine neue Art solares Material,
welches primitiver als CI Chondrite ist, oder
- die Anreicherungen werden durch
Kontaminationsprozesse in der Atmosphäre erzeugt.
Die Bestimmung
der Position der Spurenelemente in den IDPs kann helfen, die relative Bedeutung der
beiden genannten Erklärungsmodelle zu bestimmen. In Fall 1 erwartet man die
natürlichen Spurenelemente in spezifischen Wirtsphasen. Kontaminationsprozesse,
deren Exitenz nachgewiesen wurde, konzentrieren die Anreicherung der Spurenelemente
auf die Oberfläche der Teilchen. Gleichzeitig erlaubt die Bestimmung der
Wirtsminerale der Spurenelemente einen Vergleich mit den Mineralen in kohligen
Chondriten. Kohlige Chondrite der Klasse CI sind das primitivste solare Material, welches
für Untersuchungen im Labor zur Verfügung steht. Die Heidelberger
Protonenmikrosonde hat mit ihrem 2,2 MeV Protonenstrahl eine Analysetiefe von
ca 30 µm. IDPs bestehen aus etwa Mikrometer großen Mineralen. Um
bei der Analyse der Teilchen gezielt einzelne Mineralphasen zu untersuchen, ist es
notwendig, in dem Analysevolumen einen Überlapp mehrerer Minerale zu
vermeiden. Hierfür haben wir eine Präparationsmethode entwickelt, um
700 nm dünne Schnitte einzelner IDPs anzufertigen. Bisher sind fünf
IDPs erfolgreich präpariert und analysiert worden.
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