Schockeffekte in Karbonaten
Während des Chicxulub-Impaktereignisses vor 65 Ma wurde CO2 aus den
mächtigen Plattformsedimenten im Targetbereich freigesetzt. Es wird vermutet,
dass dieses klimawirksame Gas tiefgreifende ökologische Veränderungen
auslöste, die zur Massenextinktion an der Kreide-Tertiär-Grenze
beigetragen haben. In diesem innovativen Forschungsprojekt wurde erstmals der
Versuch unternommen, die Menge an freigesetztem CO2 zu quantifizieren. Dazu
wurden Stoßwellenexperimente (Laser, Gaskanonen, Sprengstoff), schnelle
Entlastungsexperimente (Vielstempelpresse), Rückreaktionsexperimente und
Modellierunegn durchgeführt. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass
entsprechend dem neu berechneten Phasendiagramm für CaCO3 bei den im
Druckbereich < GPa im wesentlichen eine Aufschmelzung, jedoch keine
Zersetzung der Kalzite erfolgt. Die Freisetzung von CO2 erfolgt erst bei deutlicher
Druckentlastung und sehr hohen Stoßwellenresttemperaturen. Die Resultate
lassen vermuten, dass die Menge an CO2, die in natürlichen Impaktprozessen
aus Karbonaten freigesetzt wird, in nahezu allen Modellen überschätzt
wird. Kohlendioxid scheint somit nicht wesentlich zum Massensterben vor
65 Ma beigetragen zu haben.
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