Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Planetologie
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 14 - Geowissenschaften Institut für Planetologie Planetenphysik (Prof. Dr. Tilman Spohn) | ||||
Remanenter Magnetismus des Mars und anderer Planeten und Trabanten
Das Magnetometer/Elektronenreflektometer-Experiment (MAG/ER) an Bord der
Raumsonde Mars Global Surveyor enthüllte seit Ende 1997 starke
magnetische Anomalien in der Marskruste, deren Ursprung in der sog.
thermoremanenten Magnetisierung eisenreicher Gesteine liegt. Die globale
Verteilung dieser Anomalien ist nicht gleichmäßig, sondern sie sind in
einem etwa 60 Breitengrade umfassenden Band entlang der Dichotomiegrenze
zwischen der alten Hochlandkruste im Süden und den jüngeren
vulkanischen Ebenen im Norden konzentriert. Außerdem sind die magnetischen
Anomalien fast ausschließlich auf die ältesten Bereiche der
Hochlandkruste beschränkt, so dass anzunehmen ist, dass ein mö glicher
früher Dynamo im Kern des Mars, der die Magnetisierung der Kruste
hervorgerufen hat, nur wenige 100 Millionen Jahre zu Beginn der Evolution des
Mars aktiv war. Weiterhin wurde ein "magnetisches Streifenmuster" im alten Hochland
südwestlich der Tharsis-Region entdeckt, das entfernt an ä hnliche Muster
in ozeanischer Kruste auf der Erde erinnert und dort als ein Beweis für die
horizontale Bewegung von Krustenplatten (Plattentektonik) gilt.
Im Rahmen dieses Projektes wurden Magnetisierungsmodelle entwickelt, um mö gliche
Ursachen für die beobachteten Magnetfelder zu erforschen. Die Modellierung erfolgt
nach der sog. "Equivalent Source" Methode, indem die gesamte Marskruste in einzelne
Blöcke unterteilt wird und jedem dieser Blöcke bestimmte Eigenschaften
zugeordet werden, z. B. Stärke und Richtung der Magnetisierung, ungefähres
Krustenalter, Mächtigkeit usw. Das globale Magnetfeld der Magnetisierungsverteilung
wird dann mit den beobachteten Daten verglichen. Die Methode der Modellierung hat den
Vorteil, dass sie sich ohne weitgehende Änderungen auch auf andere Planeten und Monde
im Sonnensystem anwenden lässt und darüber hinaus sehr hä ufig bei der
Interpretation von Erdmagnetfelddaten eingesetzt wird.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter